Von Janis Büchel und Mathias Bienz, Fotos Damian Hess
Was ist der Unterschied zwischen uns 16-jährigen Gymnasiasten und einem Lehrling? Antworten gibt Patrick Baumeler, Lehrling bei der Firma Komax in Ebikon.
Pünktlich um acht Uhr betreten wir das Firmenareal. Wir dürfen gleich zu Beginn dem Auszubildenden Polymechaniker Patrick eine Zeit lang über die Schulter schauen. Er erklärt uns seine Tätigkeit an einer Drehmaschine, an der er Übungen macht und Teile in Form eines Zylinders herstellt. Wenn Patrick die dreijährige Lehre bei Komax zu Ende macht, hat er seine beruflichen Chancen bei dieser Firma schon bald in Reichweite. Denn vielleicht wird er in seinem späteren Berufsleben anhand des Gelernten solche Metallteile für wichtige Maschinen produzieren.
Veränderungen und Tücken
Während seiner Arbeit und der Pause stellen wir ihm ein paar Fragen. Uns interessiert, was das Beste und das Schlechteste an seinem Beruf ist. Es sei das Montieren, das Drehen und allgemein die Montage, was ihm am meisten Spass mache, sagt Patrick. Das Fräsen sei das am wenigsten Interessante an seinem Beruf. Als schwierig taxiert er das Ablesen und die Bedienung des Mikrometers. Anspruchsvoll sei auch, den genauen Sitz eines Metallteils, beispielsweise beim Schlichten, also dem Abtragen von geringen Materialmenge
n zur Feinbearbeitung, herzustellen. Und was hat sich im Vergleich zur Schulzeit verändert? Nicht viel, meint Patrick. Er müsse etwas früher aufstehen, aber das störe ihn nicht gross.
«Die Zusammenarbeit motiviert mich»
Zu seinem Beruf bzw. zu seiner Lehre ist Patrick durch ein Zeitungsinserat gekommen. Seine Mutter meinte, er solle dort mal vorbeischauen, denn er hat sich schon immer für das Handwerk interessiert. Dadurch hat er schliesslich Gefallen am Beruf des Polymechanikers gefunden. Für was steht der 16 Jährige jeden Tag auf? Er meint: «Die Zusammenarbeit mit fast allen Leuten der Firma ist meine Motivation. Mir gefällt die Abwechslung und das Team ist mir sehr sympathisch. Zum Zweiten ist auch der Lohn etwas Wichtiges. Er motiviert mich tagtäglich.»
Fliessbandarbeit oder Abwechslung?
10:00 Uhr. Von Patrick und einem anderen Lehrling namens Joshua erhalten wir eine Führung durch die Firma. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus und sind von den gigantischen Ausmassen sowie den vielen Mitarbeitern beeindruckt. Wir sind in einer riesigen Halle, wo duzende Leute jeweils alleine für sich an ihrem Arbeitsplatz sind. Patrick geht neben uns her, grüsst immer wieder andere Mitarbeiter, während Joshua, der im dritten Lehrjahr ist, uns die verschiedenen Bereiche der Firma vorstellt. Wir müssen feststellen, dass allen guten Seiten zum Trotz die meisten Mitarbeiter eine relativ eintönige Arbeit haben. Es erinnert uns stark an die Fliessbandarbeit, während die Lehre im Vergleich noch abwechslungsreich ist.
Wir bemerken, wie stark der Job von der Automatisierung betroffen ist. Die Arbeiter haben in dem handwerklichen Beruf immer weniger Handwerkliches zu tun. Vieles wurde bzw. wird «maschinisiert».
Im Grossen und Ganzen hat uns der Einblick bei der Firma Komax gefallen. Nichts desto trotz sind wir mit unserer Wahl des sechsjährigen Gymnasiums zufrieden. Wir könnten uns so ad hoc gar nicht vorstellen, eine derartige Lehre zu absolvieren. Es gibt eben doch einige Unterschiede zu unserer Kantonsschule in Zug, an die man sich zuerst gewöhnen müsste.
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